Der Kauf eines gebrauchten Fahrzeuges stellt ein großes Risiko dar. Entdeckten Sie einen geeigneten Gebrauchtwagen oder ein perfektes Auto für die Familie? Ist das der Fall, folgt ein genauer Blick unter die Motorhaube. Böse Überraschungen vermeiden Sie, wenn Sie einen Fachmann zurate ziehen. Fehlt das eigene Fachwissen oder beabsichtigen Sie, Angebote auszusondern, helfen Ihnen die folgenden Tipps bei Ihrem Vorhaben weiter.
Grundregeln für den Kauf eines Gebrauchtwagens
Überprüfen Sie das Serviceheft des Fahrzeuges. Dieses gibt aufschlussreiche Informationen darüber, ob der Fahrzeughalter alle vorgeschriebenen Wartungen rechtzeitig einhielt. Um auf Nummer sicher zu gehen, belegen Kopien der Rechnungen den Wahrheitsgehalt der Eintragungen. Fehlt ein Serviceheft, nehmen Sie vorsichtshalber vom Kauf dieses Gebrauchtwagens Abstand.
Der Kilometerstand ist die Manipulationsfalle Nummer eins. Vergewissern Sie sich anhand der TÜV-Prüfbelege, sowie Reparatur- und Wartungsabrechnungen, ob der angezeigte Stand stimmt. Zeigt er einen niedrigeren Wert an, als in einer der Rechnungen, ist eine Manipulation anzunehmen. Nehmen Sie sich Zeit, den Lack des Wagens zu begutachten. Überprüfen Sie, ob sich matte Stellen, Risse oder Blasen finden. Leichte Farbunterschiede zwischen den Karosserieteilen deuten auf reparierte Unfallschäden hin.
Abnutzungsspuren und Rostansätze
Den Innenraum des Gebrauchtwagens richtet der Verkäufer in der Regel her. Durch professionelle Aufbereitungen erkennt der Laie nahezu keine Abnutzungsspuren mehr. Um sich ein Bild davon zu machen, blicken Sie in alle Ecken und Ritzen.
Öffnen Sie die Motorhaube und verschaffen Sie sich einen Einblick in den Motorraum. Wirkt er extrem verschmutzt und ungepflegt, deutet dies auf eine mangelnde Pflege hin. Zusätzliche Rostansätze machen einen schnellen Reparaturbedarf wahrscheinlich. Ist er hingegen blitzeblank, ist es möglich, dass der Verkäufer undichte Stellen verbergen möchte.
Achten Sie auf die Reifen des Fahrzeuges. Für einen durchschnittlichen Führerscheinbesitzer ist es schwer, zu erkennen, ob eine ungleichmäßige Abnutzung stattfindet. Leichter ist es, Beschädigungen zu erkennen oder das Alter der Reifen zu ermitteln. Überprüfen Sie, ob die Dimensionen der Felge und des Rades den Zahlen der Papiere entsprechen. Ein zusätzlicher Satz Winter- oder Sommerreifen ist von Vorteil. In Deutschland gilt die Mindestprofiltiefe von vier Millimeter, Empfehlungen sprechen sich für deutlich mehr aus.
Das Wichtigste ist die Probefahrt
Nehmen Sie sich für diesen Teil der Überprüfung am meisten Zeit. Hören Sie sich das Geräusch des Motors sowie zusätzlichen unerwünschten Tönen genau an. Ist er laut, deutet das auf Beschädigungen oder aufkommende Reparaturen hin. Treten Sie aufs Gas und schauen Sie in den Rückspiegel, um das Abgasverhalten zu sehen. Schwarze oder blaue Wolken deuten auf Ölrückstände oder auf ein schlechtes Luftverhältnis hin.
Fahren Sie in der Stadt und auf der Landstraße oder Autobahn. Testen Sie die Lenkung, Bremsen und Gangschaltung. Es zeigt sich schnell, ob die Lenkung schwergängig ist oder ob das Fahrwerk auf unebenem Untergrund ins Poltern gerät.