Wien (OTS) – Das Wiener Rathaus ist nicht nur das größte Gebäude der
Ringstraße,
mit seiner turmreichen Silhouette zählt es zu einem der
eindrucksvollsten Wahrzeichen Wiens. Als es 1883 eröffnet wurde, war
es talk of the town .
Zum 200. Geburtstag seines Architekten Friedrich von Schmidt (
1825–1891) blicken die Ausstellung „Monument der Stadt. Rathaus Wien“
( 23. Oktober 2025 bis 30. April 2026) in der Wienbibliothek im
Rathaus und eine umfangreiche Publikation hinter die prächtige
neugotische Fassade: Der Bogen spannt sich von der Baugeschichte und
prachtvollen Ausstattung über historische Ereignisse und Feste bis
zum Alltag in einem außergewöhnlichen Verwaltungs- und
Repräsentationsbau, der zu einem unverkennbaren Synonym für Wien
geworden ist.
Verschiedene Aspekte erzählen von der Geschichte des Bauwerks.
Ausgehend vom Alten Rathaus in der Wipplingerstraße werden frühe
Rathaus-Planungen im Rahmen der großen Stadterweiterung im 19.
Jahrhundert gezeigt. Die Errichtung der Ringstraße brachte 1868 auch
eine internationale Ausschreibung für ein neues Rathaus, die der
Architekt Friedrich Schmidt für sich entscheiden konnte. Zuerst noch
in Stadtpark-Nähe geplant, wurde das Projekt von Bürgermeister
Cajetan Felder in die repräsentative Umgebung von Parlament,
Universität und Burgtheater verlegt und symbolisierte bürgerliches
Selbstbewusstsein. Die Ausstellung visualisiert die Zusammenhänge von
Stadterweiterung und Ringstraße anhand originaler
Architekturzeichnungen, von Friedrich Schmidt, Fotos aus der Bauzeit
und selten gezeigte Ausstattungsteile.
Zwtl.: Das repräsentative Zentrum der Stadt
„Das Wiener Rathaus gehört allen Wienerinnen und Wienern – es ist
ihr Haus. Als lebendiger Mittelpunkt unserer Stadt verbindet es
politische Entscheidungen, kulturelle Veranstaltungen und
gesellschaftliches Miteinander an einem Ort. Die Ausstellung Monument
der Stadt. Rathaus Wien zeigt, wie das Rathaus seit über 140 Jahren
das öffentliche Leben Wiens prägt, als Bühne des Dialogs und der
Mitgestaltung.“ Michael Ludwig, Bürgermeister und Landeshauptmann
Von Beginn an war das Rathaus auch ein Ort der Kultur und es ist
bis heute einer der aktivsten Veranstaltungsorte Wiens. Das Wiener
Bürgertum erhielt mit dem monumentalen Gebäude am Ring erstmals in
seiner Geschichte die Möglichkeit, Feste und Veranstaltungen in einem
Ausmaß zu gestalten, welche den Inszenierungen der Aristokratie und
des Hofes Paroli bieten konnten. Die Ausstellung verdeutlicht, wie
das Rathaus zum politischen und gesellschaftlichen Zentrum Wiens
wurde, seine Funktion als Ort bürgerlicher Öffentlichkeit und
demokratischer Repräsentation.
„Die Ausstellung Monument der Stadt. Rathaus Wien verdeutlicht
die Bedeutung des Wiener Rathauses, die über die Stadthistorie
hinausgeht: Es war (und ist) ein Ort österreichischer Geschichte, an
dem Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft miteinander verwoben sind.
Das Rathaus ist als Wahrzeichen nicht nur im kollektiven wie medialen
Gedächtnis der Stadt verankert. Es steht für eine aufgeschlossene
Stadtgesellschaft – ein Haus für alle, das den Geist Wiens als
lebendige, solidarische und weltoffene Kulturmetropole
widerspiegelt.“ Veronica Kaup-Hasler, Stadträtin für Kultur und
Wissenschaft
Zwtl.: Der Jubilar
Architekt Friedrich Schmidt wird mit einer umfangreichen
Werkübersicht aus privaten Leihgaben von Nachfahr*innen vorgestellt,
die erstmals zu sehen sind. Als Architekt gelang Schmidt der Aufstieg
zum bedeutendsten Sakralarchitekten der Donaumonarchie. So war er als
Dombaumeister rund 30 Jahre für die Erhaltung des Stephansdomes
verantwortlich. Schmidts ausgedehnte Lehrtätigkeit prägte mehrere
Architektengenerationen mit bedeutenden Vertretern des
Späthistorismus.
Zwtl.: Die Wienbibliothek und das Rathaus
Das Rathaus war von Beginn an mehr als ein Verwaltungsgebäude –
der historische Prunkbau ist seit seinem Bestehen auch selbst ein Ort
der kulturgeschichtlichen Forschung dieser Stadt. „Als das Wiener
Rathaus 1883 eröffnet wurde, war es talk of the town . Es zählte zu
den größten Rathäusern seiner Zeit – ein prächtiger Bau, der das
Selbstbewusstsein des Wiener Bürgertums eindrucksvoll zum Ausdruck
brachte. Der historistische Prunkbau ist seit seinem Bestehen immer
auch ein Ort der Kultur und der kulturhistorischen Forschung.“ Anita
Eichinger, Direktorin Wienbibliothek im Rathaus
Das Wien Museum und das Wiener Stadt- und Landesarchiv haben ihre
Wurzeln im Rathaus. Die 1886 als Stadtbibliothek eingerichtete
Wienbibliothek befindet sich noch heute in den historischen
Bibliotheksräumlichkeiten der Erbauungszeit – den Ort trägt sie seit
2004 in ihrem Namen: Wienbibliothek im Rathaus.
AUSSTELLUNG UND BEGLEITPUBLIKATION
MONUMENT DER STADT.
RATHAUS WIEN
Zum 200. Geburtstag des Architekten Friedrich von Schmidt
Ausstellungsdauer: 23. Oktober 2025 bis 30. April 2026
Wienbibliothek im Rathaus
Rathaus, Eingang Felderstraße, Stiege 6 (Glaslift), 1. Stock,
ab 18:00 Uhr Rathaus Eingang Lichtenfelsgasse
MO bis DO, 9.00 bis 19.00 Uhr, Freitag, 9.00 bis 17.00 Uhr
Geschlossen: Samstage, Sonntage und Feiertage
sowie 24.12., 31.12. 2015 und 2.1.2026
Eintritt frei
Kuratoren: Andreas Nierhaus, Gerhard Murauer
Kuratorische Mitarbeit: Christoph Freyer, Franz J. Gangelmayer
Ausstellungs- und Buchgrafik: Gerhard Bauer
Ausstellungsarchitektur: Irina Koerdt und Sanja Utech, koerdtutech
Die Ausstellung ist eine Kooperation
der Wienbibliothek im Rathaus mit dem Wien Museum




