Unabhängiges Kinderschutzzentrum Wien eröffnet zusätzlichen Standort – Mehr Raum für Beratung, Psychotherapie, und Kinderschutz

Wien (OTS) – Das Unabhängige Kinderschutzzentrum Wien eröffnete am
23.10.2025
feierlich einen zweiten Standort in Wien. Damit reagiert die
Einrichtung auf den nach wie vor hohen Bedarf an psychosozialer und
psychotherapeutischer Unterstützung für Kinder und Jugendliche, die
Gewalt erlebt haben.

Zur Eröffnung sprachen Vizebürgermeisterin und Jugendstadträtin
Mag.a Bettina Emmerling , Vertreter*innen der Kinder- und Jugendhilfe
MA11 sowie Dr.in Anna Schwitzer , Leiterin des Unabhängigen
Kinderschutzzentrums Wien.

Neue Räume, erweitertes Angebot

Mit dem zweiten Standort im 6. Bezirk schafft das
Kinderschutzzentrum zusätzliche Therapie- und Beratungsräume und baut
sein Angebot weiter aus.
Ziel ist es, mehr Familien rasch und niederschwellig zu erreichen, in
Akutfällen sofort ein Beratungsgespräch anbieten zu können und auch
langfristig zu unterstützen, so lange es notwendig ist.

Die Erweiterung umfasst:

Zusätzlicher Standort mit fünf neuen Beratungs- und
Therapieräumen

Aufbau eines multiprofessionellen Krisenteams (Sozialarbeit,
Psychotherapie, Psychiatrie, Psychologie)

Neue Elterngruppe ab Herbst 2025 für Familien in
Krisensituationen

Ausbau der klinisch-psychologischen Diagnostik

Fortbildungsangebote für Fachkräfte der Stadt Wien sowie
Personen, die beruflich mit Kindern und Jugendlichen arbeiten

Gewalt gegen Kinder bleibt aktuell – Kinderschutz weiterhin
unverzichtbar

Nach wie vor sind viele Kinder und Jugendliche von Gewalt
betroffen – in ihren Familien, aber auch außerhalb. Diese Kinder und
Jugendliche brauchen Anlaufstellen, an denen sie und ihre
Bezugspersonen schnell und unbürokratisch Hilfe und Unterstützung
bekommen. „Es ist nicht leicht, über Gewalt zu sprechen – aber
notwendig“, so Dr.in Anna Schwitzer, Leiterin des Unabhängigen
Kinderschutzzentrums Wien. „Die Erweiterung unseres Angebots ist ein
wichtiger Schritt für den Kinderschutz in Wien. Wir wollen Kinder
früher und nachhaltiger schützen – durch niederschwellige,
multiprofessionelle und präventive Begleitung von Familiensystemen.“

Das Kinderschutzzentrum ist aber nicht nur ein Ort für
gewaltbetroffene Kinder und Jugendliche: „An uns können sich alle
wenden, die sich Sorgen um ein Kind machen – Kinder, Eltern,
Angehörige und Fachkräfte“, sagt Anna Schwitzer. Sie weist auch auf
gezielte Unterstützungsangebote für Eltern im Kinderschutzzentrum
hin: „Oft glauben Eltern, sie müssen erst kommen, wenn etwas passiert
ist – dabei sind wir auch da, wenn man einfach merkt, dass einem
alles zu viel wird.“

Jugendstadträtin Mag.a Bettina Emmerling betont die Bedeutung
starker Kinderschutzstrukturen in Wien: „Als Jugendstadträtin sehe
ich es als meine Aufgabe, Kinder und Jugendliche in meinem
Zuständigkeitsbereich bestmöglich zu schützen. Das Zusammenspiel von
Krisenintervention, stabilisierender Betreuung und präventiver
Intervention ist ein zentraler Baustein, damit junge Menschen die
Unterstützung bekommen, die sie brauchen. Hier leisten
Kinderschutzzentren wichtige Arbeit und einen großen Beitrag.“

Langjährige Partnerschaft mit der Stadt Wien, Zusatzförderung
„Krisenintervention“ durch das Sozialministerium

Die Erweiterung des Angebots wurde durch eine Förderung des
Bundesministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und
Konsumentenschutz im Rahmen der Sonderrichtlinie „Stärkung der
Krisenintervention in Österreich“ ermöglicht. Die Stadt Wien bleibt
weiterhin Hauptfördergeberin über die MA11 – Kinder- und Jugendhilfe
, mit der das Unabhängige Kinderschutzzentrum Wien seit vielen Jahren
eng zusammenarbeitet. „Das Wiener Kinderschutzzentrum ist eine
wichtige Ressource für die MA11, wenn es um niederschwellige Beratung
und Therapie geht,“ freut sich Josef Hiebl, stellvertretender Leiter
der MA11, über den Ausbau des Angebots. Hannes Kolar, Leiter des
psychologischen Dienstes der MA11, betont die gute Abstimmung mit dem
Kinderschutzzentrum: „Angebot und Nachfrage greifen nahtlos
ineinander.“

Hintergrund: Das Unabhängige Kinderschutzzentrum Wien

Gegründet: 1990

Team: 14 Mitarbeiter* innen ( Fachbereiche : Psychologie,
Psychotherapie, Soziale Arbeit, FA für Kinder- und Jugendpsychiatrie)

Angebot: Kostenlose, vertrauliche Krisenintervention, Beratung
und Psychotherapie für Kinder, Jugendliche und deren Bezugspersonen
bei (vermuteter) körperlicher, sexueller oder psychischer Gewalt und
bei Vernachlässigung

Finanzierung: Hauptfördergeberin Stadt Wien (MA11), zusätzliche
Förderungen durch das Bundeskanzleramt, das Sozialministerium und
private Spenden

Standorte: Mohsgasse 1/3.1, 1030 Wien und neuer Standort
Mariahilfer Straße 53/2/24, 1060 Wien