Wien (OTS) – In Österreich ist wieder Martinigansl-Zeit. Und auch
heuer werden
wieder große Mengen Gänsefleisch aus Ungarn importiert. Im Jahr 2024
waren es laut Statistik Austria 905 Tonnen, damit ist Ungarn nach wie
vor das Top-Importland Österreichs. Für die Gänse bedeutet das in
erster Linie großes Leid, wie VIER PFOTEN warnt: Denn in unserem
Nachbarland sind tierquälerische Praktiken wie Stopfmast und
Lebendrupf gang und gäbe. Auf Platz zwei liegt mit fast 259 Tonnen
Polen, wo ebenfalls Lebendrupf praktiziert wird; die Stopfmast ist
mittlerweile illegal. Insgesamt wurden 2024 fast 1.200 Tonnen
Gänsefleisch eingeführt, was bedeutet, dass über 60 Prozent der
Gansln aus dem Ausland kommen. Damit ist der Selbstversorgungsgrad
innerhalb eines Jahrs von 28 auf 38 Prozent gestiegen.
„ Grausamkeiten wie Lebendrupf und Stopfmast, die in Österreich
längst verboten sind, dürfen nicht auf unseren Tellern landen. Gerade
die Gastronomie importiert viel Gänsefleisch, ist aber von jeder
Kennzeichnungspflicht ausgenommen. Die Gäste erfahren oft nur auf
Nachfrage, woher die Gänse stammen. Wie sie gehalten wurden, bleibt
freilich dennoch zumeist im Dunkeln “, sagt VIER PFOTEN
Kampagnenleiterin Veronika Weissenböck.
VIER PFOTEN empfiehlt allen Tierfreund:innen das so genannte
„Vegansl“, also die vegane Variante zum Martinigansl.
Erfreulicherweise gibt es vor allem in Wien immer mehr Restaurants
und Gasthäuser, die ein solches anbieten. Wer unbedingt ein
herkömmliches Martinigansl essen möchte, sollte zur österreichischen
Weidegans oder zur österreichischen Biogans greifen. Hier sind die
Haltungsbedingungen wesentlich strenger als im Rest der EU.
In jedem Fall rät VIER PFOTEN bei Besuchen in Restaurants dazu,
„lästig“ zu sein und immer genau nachzufragen. „Ist es keine Weide-
oder Biogans aus Österreich, empfehlen wir, lieber ein alternatives
Lokal zu suchen, das eine solche anbietet – auch wenn das vielleicht
teurer ist. Ein besseres Leben für ein Tier muss uns das wert sein“,
sagt Weissenböck.




