Wien (OTS) – Am 2. November ist Equal Pay Day – jener Tag, ab dem
Frauen in
Österreich statistisch gesehen bis zum Jahresende gratis arbeiten .
Der durchschnittliche Einkommensunterschied zwischen Frauen und
Männern beträgt 16 Prozent – das entspricht 60 unbezahlten
Arbeitstagen . Trotz jahrzehntelanger Forderungen und gesetzlicher
Fortschritte ist die Lohnlücke noch immer Realität . Besonders
betroffen sind Frauen mit Migrationsgeschichte und gesundheitlichen
Einschränkungen, bei denen die Lohnlücke bis zu 26 Prozent beträgt.
„Diese Zahlen sind ein Skandal. Sie zeigen, dass wir von echter
Gleichstellung am Arbeitsmarkt noch weit entfernt sind. Deshalb sagen
wir als Unabhängige Gewerkschaftsfraktion im ÖGB ganz klar: Der
Frauenstreik ist immer noch notwendig “, betont Marion Polaschek,
Vorsitzende der UG.
Der Frauenstreik am 24. Oktober 2025, inspiriert vom historischen
isländischen Streik vor 50 Jahren, war ein starkes Zeichen: Frauen
legten bezahlte und unbezahlte Arbeit nieder, um auf die
systematische Unterbewertung ihrer Leistungen aufmerksam zu machen.
Die stille Protestform symbolisierte die Erschöpfung und
Unsichtbarkeit weiblicher Arbeit.
„Wir kämpfen für ein gutes Leben für alle Geschlechter. Für
gerechte Löhne, faire Arbeitsbedingungen und die Anerkennung von Care
-Arbeit. Solange Frauen weniger verdienen, weniger Macht haben und
mehr unbezahlte Arbeit leisten, bleibt Streik ein legitimes und
notwendiges Mittel, das voll und ganz unterstützen“, so Polaschek
weiter.
Die UG fordert:
– Lohntransparenz und die rasche Umsetzung der EU-Richtlinie zur
Offenlegung von Gehaltsstrukturen.
– Gleicher Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit – unabhängig von
Geschlecht, Herkunft oder Gesundheit.
– Ausbau von Kinderbetreuung und Pflegeinfrastruktur , um Frauen die
volle Teilhabe in allen Bereichen zu ermöglichen, die ihnen wichtig
sind.
– Anerkennung und faire Entlohnung von Care-Arbeit , die überwiegend
von Frauen geleistet wird.
„Wir brauchen kein Herumgerede, sondern konkrete Maßnahmen. Der
Equal Pay Day ist ein Mahnmal. Und wir werden nicht aufhören laut zu
sein, bis gerechte Verhältnisse herrschen“, schließt Marion
Polaschek.




