Asylstatistik September: Rückgang der Asylanträge um 32 Prozent

Wien (OTS) – Die Anzahl an Anträgen auf internationalen Schutz
(„Asylanträge“) ist
in Österreich weiterhin stark rückläufig. Grund dafür ist ein Bündel
an Maßnahmen, die national und auch international gesetzt werden, um
Migrationsströme zu unterbinden und die österreichischen Grenzen zu
schützen.

Um das Asylsystem in Österreich zu entlasten sind Abschiebungen
dort, wo sie rechtlich möglich sind, im Fokus der Bemühungen. Ein
striktes Rückführungs- und Abschiebeprogramm forciert außerdem die
Außerlandesbringungen nach Syrien, vor allem bei Straftäterinnen und
Straftätern.

Bundeskanzler Christian Stocker:

„Ich bin für Nulltoleranz gegenüber jenen, die unsere
Hilfsbereitschaft ausnützen und bei uns Straftaten begehen.
Österreich ist das erste und einzige Land in ganz Europa, das nach
Syrien abschiebt. Mein Ziel ist klar: Abschiebungen nach Syrien und
Afghanistan müssen zum Standard werden.“

Innenminister Gerhard Karner:

„Der eingeschlagene Weg – nämlich illegale Migration durch ein
Bündel an Maßnahmen gegen Null zu drängen – zeigt Wirkung. Das ist
kein Grund zum Jubeln, sondern ein Auftrag, hart und konsequent in
der Sache weiterzuarbeiten.“

Die Asylzahlen von heuer sowie vom September im Detail

Wichtig: Bei Asylanträgen muss zwischen originären und nicht-
originären Anträgen unterschieden werden. Originäre Anträge kommen
von Personen, die tatsächlich „neu“ im Bundesgebiet sind, also von
Menschen, die in Form einer Migrationsbewegung neu nach Österreich
gekommen sind. Nicht-originäre Anträge kommen von Menschen, die
bereits in Österreich aufhältig waren/sind (ev. mit anderem
Schutzstatus oder nachgeborene Kinder).

Insgesamt kann das Innenministerium für 2025 bei Asylanträgen
einen Rückgang um 32 Prozent zum Vergleichszeitraum 2024 ausweisen (
von 19.075 auf 13.032).

Von Jänner bis September 2025 wurden in Österreich nur 5.275
originäre, also neue, Asylanträge gestellt. In der Gesamtbetrachtung
sind dies lediglich 40 Prozent der Gesamtzahl an Anträgen. Die
anderen 60 Prozent (7.757 Asylanträge) sind nicht-originäre Anträge.

Im September 2025 wurden 1.410 Asylanträge eingebracht. Die
meisten Anträge stammten hierbei von Syrerinnen und Syrern (354),
jedoch entfällt der Großteil dieser Teilmenge auf nachgeborene Kinder
(197).

Syrien – Rückführungs- und Abschiebeprogramm

Nach dem Sturz des Assad-Regimes hat Innenminister Karner den
Auftrag für ein geordnetes Rückführungs- und Abschiebeprogramm
erteilt. Im Zuge dieser Offensive leitete das Innenministerium bisher
mehr als 8.450 Asyl-Aberkennungsverfahren ein.

Es wurden zudem auch Maßnahmen gesetzt, um die freiwillige
Rückkehr von syrischen Staatsangehörigen zu forcieren. Dazu wurde
seitens der Bundesagentur für Betreuungs- und
Unterstützungsleistungen (BBU) die Rückkehrberatung intensiviert und
das Innenministerium unterstützt die freiwillige Rückkehr durch
unterschiedliche Maßnahmen und Anreize.

Die BBU führte mehr als 1.350 Rückkehrberatungen durch und es
sind bereits 662 Syrer freiwillig in ihre Heimat zurückgekehrt. Vor
dem Hintergrund einer sehr schwierigen geopolitischen, rechtlichen
aber auch operativen Situation im Nahen Osten sind diese Zahlen
beachtlich und zeichnen Österreich europaweit als führendes Land in
Sachen Rückführungen aus.

Wer ein aufrechtes Bleiberecht hat und sich durch Arbeit oder
Ausbildung in Österreich integriert hat, ist von Maßnahmen zur
Beendigung des Aufenthalts nicht betroffen.

Abschiebungen Jänner bis September 2025: Vorläufige Zahlen

Von den 10.463 Abschiebungen des Bundesamts für Fremdenwesen und
Asyl (BFA) erfolgten 5.516 Ausreisen (53 Prozent) eigenständig, 4.947
(47 Prozent) zwangsweise. Bei den Abschiebungen sind 50 Prozent der
Personen strafrechtlich verurteilt. So wurden beispielsweise bis Ende
September insgesamt 717 Dublin-Überstellungen durchgeführt, davon 89
Personen aus Afghanistan, 75 Algerierinnen und Algerier sowie 74
syrische Staatsangehörige.

Die Asyl-Entscheidungsstatistik

Bis Ende September wurden 23.550 Verfahren negativ beschieden
oder eingestellt. 1.385 Personen verzichteten freiwillig auf Schutz
und verließen Österreich während des Verfahrens. In 7.897 Fällen
wurde Asyl oder subsidiärer Schutz gewährt.

Keine Chance auf Asyl hatten im September Anträge von Personen
aus Marokko (1,8 Prozent), Georgien (1,7 Prozent) und Indien (1,5
Prozent). Hier führt das BFA weiterhin Schnell- und Eilverfahren
durch: Bis Ende September wurden 485 negative Entscheidungen
innerhalb von 28 Tagen bzw. 72 Stunden in der ersten Instanz
getroffen.

Rückbau von Versorgungsinfrastruktur: Abbau in Nickelsdorf und
Spielfeld abgeschlossen

In den vergangenen Jahren wurden umfangreiche Maßnahmen im Kampf
gegen die illegale Migration und die Schleppermafia gesetzt. Dadurch
ist es kontinuierlich gelungen, die illegale Migration zu reduzieren.

An der Grenzkontrollstelle Spielfeld zeigt die Lage in den
letzten beiden Jahren kaum illegale Migration, weshalb vier nicht
mehr benötigte Zelte mittlerweile abgebaut wurden. Der Abbau der vier
Großraumzelte in Nickelsdorf ist ebenfalls bereits abgeschlossen.

Maßnahmen wie die Operation Fox auf ungarischem Staatsgebiet und
erhebliche Ressourcenaufwendungen im Inland zeigen Wirkung: Die
Schleppermafia meidet seit Jahren Österreich und seine Grenzen. Dass
unlängst die Verfolgung eines Schleppers von Ungarn nach Österreich
großes mediales Aufsehen erzeugt hatte, beweist, wie selten derartige
Amtshandlungen mittlerweile geworden sind – ein direkt messbarer und
unwiderlegbarer Beweis für die hohe Effektivität der Maßnahmen gegen
die Schlepperei und illegale Migration.

Waren es im Oktober 2022 noch knapp 14.900 Aufgriffe an der
Grenze im Burgenland, sind im Oktober nur mehr 91 illegale Fremde
aufgegriffen worden. Die Schlepperrouten konnten so von der Ostgrenze
verdrängt werden, vor allem an die sogenannte Balkan-Küstenroute.

Geringe Zahlen in der Grundversorgung: Einsparungen im
Asylbereich möglich

Aktuell befinden sich 55.172 Menschen in Grundversorgung, davon
1.275 Menschen in Bundesbetreuung. Der Großteil – nämlich mehr als
30.000 – sind Kriegsvertriebene aus der Ukraine. Zu Jahresbeginn 2023
waren noch knapp 93.000 Menschen in der Grundversorgung. Durch den
Rückgang sind auch Einsparungen möglich. Alleine die Zahl der
Bundesquartiere konnte in den vergangenen beiden Jahren von mehr als
30 auf aktuell acht gesenkt werden.

Blick ins europäische Ausland

In Europa (inkl. Schweiz und Norwegen) gab es 2025 bis Ende
September mit 597.595 Asylanträgen einen Rückgang um 19 Prozent oder
141.891 weniger Anträge als im Vergleichszeitraum 2024 (739.486).
Deutlich gestiegen sind die Anträge in Lettland (+20 Prozent) und
Luxemburg (+9 Prozent). Gesunken sind die Anträge in vielen anderen
Staaten, hervorzuheben ist Bulgarien (-71 Prozent), Zypern (-62
Prozent), Rumänien (-53 Prozent), Deutschland (-35 Prozent),
Niederlande (-31 Prozent) und Italien (-19 Prozent).

In Österreich zeigen sich die Anträge im Vergleich zum Vorjahr
ebenfalls weiter reduziert (-32 Prozent). Hochgerechnet auf die
Bevölkerung liegt Österreich in der europaweiten Statistik auf dem
elften Platz. Bei den absoluten Zahlen liegt Österreich hinter
Belgien, der Schweiz und der Niederlande und vor Polen und Irland EU-
weit an neunter Stelle.