Petition von UNICEF Österreich: Online sicher – für jedes Kind

Wien (OTS) – Wir alle wollen, dass Kinder selbstbestimmt und sicher
aufwachsen –
auch online. Dass sie in der digitalen Welt frei lernen, spielen und
sich mit Freund:innen austauschen können. Die Förderung der
Entwicklung und die Freude beim Entdecken sollten im Fokus stehen.
Die Realität bietet aktuell ein anderes Bild: es gibt hier akuten
Handlungsbedarf. Das belegt eine repräsentative Umfrage von UNICEF
Österreich.

Zwtl.: Wichtige Studienergebnisse im Überblick

– Nur 12,3 % der Befragten finden, dass Kinder online sicher sind.

– Die Top 3 Emotionen, die Eltern empfinden, wenn sie an Kinder in
der digitalen Welt denken sind: Unsicherheit, Skepsis und Angst.

– Als größte Herausforderung für Kinder sehen zwei Drittel der
Befragten den übermäßigen Medienkonsum und die digitale
Reizüberflutung, 57 % die Gefahren und problematische, nicht
altersentsprechende Inhalte im Internet an.

– Rund 40 % denken, dass aktuell die Nachteile für Kinder und
Jugendliche in der digitalen Welt überwiegen.

Mit Hilfe des digitalen Markt- und Meinungsforschungsinstituts
Marketagent hat UNICEF Österreich eine repräsentative Studie
durchgeführt, die die Medienkompetenz von Kindern und Eltern, Chancen
und Risiken und die Rolle von Eltern, Politik & Plattformen in der
digitalen Welt abgefragt hat. Sie zeigt, dass hier Handlungsbedarf
besteht, auch wenn rund die Hälfte der Befragten die Medienkompetenz
von Kindern im Allgemeinen als gut bezeichnen, so fordern wiederum
mehr als die Hälfte der Befragten bessere Aufklärung und
Medienbildung in Schulen (54,7 %), um die Sicherheit von Kindern im
digitalen Raum zu verbessern. Weiters sehen sie verpflichtende
Jugendschutz-Filter in Apps und Spielen (54,2 %), strengere Regeln
sowie die verbindliche Verantwortung von Plattformbetreibern (53,7 %)
als weitere wichtige Maßnahmen für mehr Sicherheit im Netz an.

Die befragten Eltern bzw. Erziehungsberechtigten sind sich ihrer
wichtigen Rolle als Begleiter:innen ihrer Kinder in der digitalen
Welt bewusst (83,1 %), erkennen aber auch die Rolle des Staates im
digitalen Kinderschutz als aktiver Schutzgeber mit gesetzlichen
Vorgaben an (53,2 %). Von den Plattformbetreibern würden sich die
Befragten wünschen:

– Verpflichtende Jugendschutz-Filter (62,4 %)

– Automatisches Entfernen kindergefährdender Inhalte (61,5 %)

– Klare und fälschungssichere Altersverifikation bei der Anmeldung (
52,1 %)

– Keine kommerzielle Nutzung von Kinder-Daten (47,7 %)

– Verstärkte Maßnahmen für Datenschutz und Privatsphäre (46,5 %)

– Einschränkung personalisierter Werbung bei Minderjährigen (46,4 %)

„ Die digitale Welt ist oftmals für Kinder ungeeignet. Die
rasante Entwicklung und Verbreitung von digitalen Technologien muss
mit erforderlichen Bildungs- und technischen Schutzmaßnahmen im
Einklang mit den Kinderrechten einhergehen, die für eine sichere
Nutzung für Kinder erforderlich sind. Kinderrechte gelten auch online
“, betont Klara Krgović-Baroian, Stv. Leitung Advocacy &
Kinderrechte.

„ Die Digitalisierung hat erhebliche Auswirkungen auf das Leben
von Kindern – weltweit: In Situationen wie Konflikten oder
Naturkatastrophen haben Kinder oft nur durch Internetzugang Zugang zu
Bildung. Weltweit ist dieser Zugang jedoch ungleich verteilt, Durch
unsere Kampagne Online sicher – für jedes Kind wollen wir die
Bundesregierung daran erinnern jetzt zu handeln und Schritte zu
setzen, um Kindern ein sicheres und selbstbestimmtes Aufwachsen zu
ermöglichen “, so Christoph Jünger, Geschäftsführer von UNICEF
Österreich.

Zwtl.: Gefahren und Risiken in der Online-Welt für Kinder &
Jugendliche

Kinder werden im digitalen Raum oft allein gelassen. Sie erfahren
Gewalt, Grooming, Mobbing oder sind oftmals ungeeigneten Inhalten
ausgesetzt. Es ist auch für Eltern eine permanente Sorge und eine
große tägliche Belastung. Der Grund dafür sind fehlende
Schutzmechanismen und unzureichende digitale Bildung – bei Kindern
wie auch bei Erwachsenen. Neue Technologien wie KI verschärfen die
Risiken zusätzlich.

Zwtl.: Eine sichere Welt für Kinder – off- und online

Kinder sind neugierig und wollen spielen, lernen und Neues
entdecken. Sie wollen sich mit ihren Freund:innen austauschen und
neue Kontakte knüpfen. Dafür brauchen sie ein sicheres Umfeld, dem
wir alle vertrauen können – offline und auch online.

Wenn ein Kind eine App öffnet, dann sollte es nur Inhalte sehen,
die altersgerecht sind. Es erlebt einen respektvollen Umgangston,
kann Sorgen einfach melden und bekommt in der Schule und zu Hause die
nötige Unterstützung. Kinder und Jugendliche sollen sich trauen und
die Chance bekommen, selbst aktiv zu werden und ihre digitale Welt
mitzugestalten.

Eltern, Lehrer:innen und das Umfeld sollen vertrauensvoll statt
voller Sorge sich künftig sicher sein können, dass Kinder online
geschützt sind und gut vorbereitet mit dem notwendigen Bewusstsein
und Wissen über Gefahren einen gesunden Umgang mit der digitalen Welt
haben können.

Zwtl.: Forderungen an die Bundesregierung

UNICEF Österreich, Mitglied des Safer Internet-Beirats, fordert
konkrete Schritte von der Bundesregierung, wie den Ausbau der
digitalen Bildung, um sicherzustellen, dass jedes Kind den sicheren
Umgang mit dem Internet und sozialen Medien erlernt. Auch der bessere
technische Kinderschutz durch Maßnahmen, die im Einklang mit den
Kinderrechten entwickelt und umgesetzt werden sind essentiell. Damit
die Maßnahmen auch tatsächlich greifen fordert UNICEF Österreich im
Sinne des Kinderrechts der Partizipation mehr Mitbestimmung für
Kinder und Jugendliche bei der Erarbeitung dieser.

Jetzt Petition einfach unterzeichnen unter
https://unicef.at/aktuelles/petition/ .

Weitere Informationen zu Kinderrechten und den Forderungen von
UNICEF Österreich finden Sie hier. Hier finden Sie Informationen und
Tipps zur Stärkung der Kinderrechte durch digitalen Kinderschutz .

Zur Umfrage

Die Studienergebnisse beruhen auf einer Online-Umfrage des
digitalen Markt- und Meinungsforschungsinstituts Marketagent. Im
Zeitraum zwischen 11.08. und 19.08.2025 haben 1.005 Personen im Alter
zwischen 14 und 75 Jahren aus ganz Österreich teilgenommen. Die
Ausgangsstichprobe wurde gewichtet und ist repräsentativ für die
österreichische Gesamtbevölkerung.